Karte (Kartografie) - Marvão

Marvão
Marvão ist eine an der spanischen Grenze gelegene Kleinstadt (Vila) und ein Kreis (Concelho) in Portugal mit Einwohnern (Stand ). Er gehört zum Distrikt Portalegre.

Auf einem 800–860 m hohen Felsplateau gelegen, bietet die Stadt einen schönen Blick über die umliegende Serra de São Mamede. Dank seiner strategischen Lage im Grenzgebiet zu Spanien blickt der Ort auf eine bewegte Geschichte zurück. Im Zusammenhang mit den steten Bedrohungen und Eroberungen über die Jahrhunderte sind die umfangreichen Befestigungsanlagen der Stadt entstanden. Ein Antrag auf Anerkennung als UNESCO-Welterbe lief von 2000 bis 2017, wird jedoch nicht weiter verfolgt.

Seit der Altsteinzeit und besonders seit der Jungsteinzeit siedelten hier Menschen. Die später entstandenen eisenzeitlichen Siedlungen und Castros wurden von den Römern ab dem 2. Jahrhundert v. Chr. unterworfen. Ausgrabungen römischer Landgüter belegen die folgende intensive landwirtschaftliche Nutzung des Gebietes. Ammaia (heute São Salvador da Aramenha) war eine Civitas im heutigen Kreisgebiet. Ammaia wurde zum Municipium erhoben, bis es ab dem 5. Jahrhundert durch einfallende Germanenstämme unterworfen wurde und vermutlich durch einen Dammbruch überschwemmt und weitgehend aufgegeben wurde.

Ab 711 eroberten die Mauren die Iberische Halbinsel. Sie fanden hier die Festungsreste der Stadt Ammaia vor, die sie Burg von Ammaia nannten. Der galicische Konvertite Ibn Marwan (Bem Marvão) errichtete 884 eine neue Festung und legte eine nach ihm benannte Ortschaft an, aus der sich das heutige Marvão entwickelte. Nach einer ersten Eroberung 1166 durch Portugals ersten König, Afonso Henriques konnte erst König Sancho II. den Ort 1226 endgültig einnehmen und neu besiedeln.

Im Verlauf des Restaurationskrieges (1640–1668) wurden die Festungsanlagen umgebaut, und Marvão wurde nach 1641 vor allem 1648 Ziel spanischer Angriffe. Im Zusammenhang mit dem Spanischen Erbfolgekrieg erlebte der Ort 1704 eine französisch-spanische Invasion. Zum Ende des Siebenjährigen Krieges war der Ort 1762 einer der wenigen Schauplätze tatsächlicher Gefechte in Portugal, als spanische Truppen die von Graf Wilhelm zu Schaumburg-Lippe organisierte Verteidigung angriffen. Während der Napoleonischen Invasionen fiel Marvão dann in französische Hand, um 1808 durch portugiesisch-spanische Aufständische wieder befreit zu werden.

Im Miguelistenkrieg wurde der Ort 1833 mit Zustimmung der Bevölkerung durch liberale Truppen eingenommen, die mit Unterstützung der Bewohner und mit Nachschub aus Spanien einer Belagerung durch absolutistische Truppen 1834 trotzten. Im Juli 1847 wurde Marvão ein letztes Mal erobert, durch Truppen unter dem spanischen General Concha im Zusammenhang mit dem Bürgerkrieg zwischen liberalen Setembristen und konservativen Cartisten.

 
Karte (Kartografie) - Marvão
Land (Geographie) - Portugal
Flagge Portugals
Portugal (portugiesisch Portugal [], amtlich Portugiesische Republik, portugiesisch República Portuguesa) ist ein europäischer Staat im Westen der Iberischen Halbinsel. Als westlichster Punkt Kontinentaleuropas wird das Land im Osten und Norden von Spanien und im Westen und Süden vom Atlantischen Ozean begrenzt. Zum portugiesischen Staatsgebiet gehören die Inseln der Azoren und Madeira (mit Porto Santo).

Das im 12. Jahrhundert gegründete Königreich Portugal initiierte im 15. Jahrhundert das Zeitalter der Entdeckungen und stieg zum ersten weltumspannenden Weltreich auf. Das Königreich schuf das erste und eines der größten Kolonialreiche mit Besitzungen in Afrika, Asien und Südamerika, dessen Niedergang im Laufe des 17. Jahrhunderts eingeläutet wurde. 1910 kam es durch einen militärischen Aufstand zum Sturz der portugiesischen Monarchie, der König Manuel II. ins Exil zwang. Die Erste Portugiesische Republik trat am 5. Oktober 1910 in Kraft und bestand bis zum Militärputsch von General Gomes da Costa im Jahr 1926. Danach stand das Land für mehr als 40 Jahre unter der autoritären Diktatur von António de Oliveira Salazar. Die Nelkenrevolution vom 25. April 1974 führte zum Sturz des Regimes und eröffnete den Weg zur demokratischen Dritten Republik. Zudem leitete sie das Ende des am längsten bestehenden Kolonialreichs ein, das 1975 aufgelöst wurde.
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